Umweltbundesamt: Gute Recyclingbilanz bei Papier
Beim Recycling gehört die Kategorie Papier, Pappe und Karton zu den Musterknaben.
Im Jahr 2022 wurden rechnerisch in Deutschland 211,6 Kilogramm Pappe, Papier und Karton pro Kopf verbraucht. Diese Zahl bezieht neben dem Verbrauch in den privaten Haushalten auch den gesamten Verbrauch an Papier in Wirtschaft, Medien und Verwaltungen mit ein. Der Anteil privater Haushalte macht bei der jährlich verbrauchten Papiermenge etwas weniger als die Hälfte aus. Im 5-Jahresvergleich sank der deutsche Papierverbrauch in Summe deutlich von über 20 Millionen Tonnen auf 17,8 Millionen Tonnen. Gleichzeitig legte die Quote der Altpapierverwertung von gut 86 Prozent auf 95 Prozent zu. Laut Umweltbundesamt bestehen z.B. Zeitungsdruck- und Wellpappenrohpapiere statistisch aus 100 Prozent Altpapier.
Zugleich werden Papier, Pappe und Kartonagen immer energieeffizienter hergestellt. Im Langzeitvergleich zum Jahr 1990 sank der Energieeinsatz bezogen auf eine Tonne erzeugtes Papier von 3,4 auf 2,6 Megawattstunden (MWh).
Die sogenannten grafischen Papiere etwa in Druckereien gelten mengenmäßig nach Verpackungspapieren zu dem zweitwichtigsten Segment. Hier unterstreicht das Umweltbundesamt, dass ein höherer Anteil an Altpapierrecycling praktisch immer günstiger zu bewerten ist: Dies betrifft die Knappheit fossiler Energieträger, Treibhauspotenzial, Sommersmog, Versauerungspotenzial und Überdüngung von Böden und Gewässern. Die Behörde rechnet vor: Wer beim Kauf von einem Paket Papier mit 500 Blatt, das etwa 2,5 kg wiegt, zu Recyclingqualität greift, spart 5,5 kg Holz. Mit den 7,5 Kilowattstunden Energie, die man bei Kauf eines Paketes Recyclingkopierpapier zusätzlich spart, kann man 525 Tassen Kaffee kochen.