II. Studie: Mobiles Arbeiten keine Frage des ›Ob‹, sondern ›Wie‹
Die Corona-Pandemie hat es möglich gemacht. Homeoffice oder hybrides Arbeiten war lange undenkbar – dann ging es doch.
Hybrides Arbeiten hat als New Normal Einzug in die Arbeitswelt gehalten. Das zeigt die Studie „Arbeiten nach der Corona-Pandemie – Ein Jahr danach“. Die Ergebnisse stammen vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP).
Demnach ist hybrides Arbeiten in deutschen Unternehmen mittlerweile Standard. Bei weniger als einem Prozent der Befragten ist mobiles Arbeiten gar nicht möglich, immerhin über 80 Prozent der Unternehmen haben Betriebsvereinbarungen getroffen, in denen die Rahmenbedingungen für mobiles bzw. hybrides Arbeiten festgelegt sind, berichtet die Studienleiterin Dr. Josephine Hofmann vom IAO.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass es in fast einem Drittel der befragten Unternehmen keine Anwesenheitsquoten im Büro mehr gibt und eine flexible Büroorganisation und Einsparungen von Büroflächen zur Selbstverständlichkeit werden. Auch das mobile Arbeiten im EU-Ausland wird immer häufiger geregelt.
In Bezug auf die Folgeerscheinungen der hybriden Arbeitsformen zeichnen sich laut Hofmann jedoch auch negative Entwicklungslinien ab: „Auf der einen Seite belegt die Studie, dass die hybride Arbeitswelt Schwierigkeiten bei der Integration, Vernetzung und dem Wissensaustausch von Mitarbeitenden mit sich bringt. Auf der anderen Seite sehen wir, dass sowohl die Innovations- als auch Produktionskraft davon bisher unberührt bleiben. Vor diesem Hintergrund empfehlen wir Unternehmen, sich noch stärker mit ihrer Rolle als ›sozialem Ort‹ auseinanderzusetzen und die Fragen der Betriebsgemeinschaft und Identitätsstiftung zu klären, um eine langfristige Bindung und gemeinsame Innovationsfähigkeit sicherzustellen“.