Studie: Wer fällt auf Fehlinformationen herein
Internet und Social-Media-Kanäle sind voller Fehlinformationen. Sie sorgen für verzerrte Meinungen oder falsche Entscheidungen.

Fast fünf Milliarden Menschen weltweit beziehen ihre Nachrichten über soziale Medien. Vor diesem Hintergrund hat das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in einer Metaanalyse 31 Studien unter die Lupe genommen. Ziel war es, den Einfluss von demografischen und psychologischen Faktoren für die Anfälligkeit für Fehlinformationen zu analysieren. Denn Alter, Bildung, analytisches Denken und motivierte Reflexion beeinflussen die Fähigkeit von Menschen, die Richtigkeit von Informationen einzuschätzen.
Die Forschenden stellten fest, dass die Höhe des Bildungsabschlusses keinen signifikanten Einfluss auf die Fähigkeit hatte, zwischen wahren und falschen Informationen zu unterscheiden. Dies widerspricht der weit verbreiteten Annahme, dass höher gebildete Personen weniger anfällig für Fehlinformationen seien. Außerdem werden gern ältere Erwachsene oft als anfälliger für Fake News dargestellt. Hier zeigte die Analyse, dass sie tatsächlich besser als jüngere Erwachsene darin waren, wahre von falschen Schlagzeilen zu unterscheiden. Ältere Erwachsene waren zudem skeptischer und tendierten eher dazu, Schlagzeilen als falsch einzustufen. Paradoxerweise hat die bisherige Forschung jedoch wiederholt gezeigt, dass sich ältere Erwachsene häufiger mit Fehlinformationen beschäftigen und diese online teilen. Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung fordert im Ergebnis Medienkompetenz und kritisches Denken frühzeitig in die Schulcurricula zu integrieren.