Homeoffice-Studie: Präsenzpflicht am Arbeitsplatz – Fluch oder Segen?
Die Diskussion um Homeoffice oder Präsenzpflicht ist ein Dauerbrenner. Die Universität Konstanz bringt seit 2020 kontinuierlich Licht ins Dunkle.
Die neuesten Daten der Konstanzer Homeoffice-Studie zeigen: Anders als gefühlt, haben bislang nur 22 Prozent aller Unternehmen die Präsenzpflicht am Arbeitsplatz aufgehoben.
In diesen Unternehmen berichten allerdings Mitarbeiter wesentlich häufiger von erheblichen gesundheitlichen Problemen. Florian Kunze, Autor der Konstanzer Homeoffice-Studie an der Uni Konstanz, erklärt: „Mitarbeitende mit Präsenzpflicht beklagen fast doppelt so häufig Belastungs- und Erschöpfungssymptome. Gleichzeitig stellen sie bei sich selbst kaum einen leistungssteigernden Einfluss der Präsenzarbeit fest. Das sollten Unternehmen bei der Entscheidung, ob eine Rückkehr zur Präsenzpflicht umgesetzt wird, unbedingt mit in den Blick nehmen.“
Im Vergleich zu den vergangenen Befragungen ist der Wunsch nach Homeoffice leicht rückläufig, allerdings auf einem hohen Niveau. Nach wie vor wünscht sich die Erwerbsbevölkerung in Bürotätigkeiten in Deutschland, mehr als die Hälfte ihrer wöchentlichen Arbeitszeit von zuhause aus erledigen zu können. Haben die Befragten Führungsverantwortung, fällt der Wunsch mit durchschnittlich 2,5 Tagen etwas geringer aus als bei Angestellten ohne Führungsrolle. Immerhin hält ein Drittel der Führungskräfte eine stärkere Präsenzpflicht für sinnvoll. Sie bezweifeln, dass im Home-
office effiziente Arbeitsprozesse gewährleistet seien. Bei Beschäftigten ohne Führungsverantwortung ist die Skepsis deutlich geringer.