Der ökologische Vergleich von Print versus Online bleibt knifflig
„Aus nachhaltigen Gründen verzichten wir auf einen gedruckten Jahresbericht.“ Mit solchen Statements wollen Unternehmen fälschlicherweise auf der grünen Welle mitschwimmen.
„Online-Medien haben keineswegs gegenüber Printmedien die grundsätzlich bessere Ökobilanz.“ Das ist die nach wie vor gültige Kernaussage einer Studie des VDMA. Der Verband der Maschinen- und Anlagenbauer beauftragte das Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und das IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, mehr Licht ins Dunkle zu bringen. Denn beim Vergleich von Druck- und elektronischen Medien unter ökologischen Kriterien fällt das Ergebnis
alles andere als eindeutig aus. Ein Fazit der Studie: „Misst man die Treibhausgasemissionen über den Produktzyklus eines jeden Mediums, die anders als der Primärenergieverbrauch ausdrücklich die Auswirkungen auf die Umwelt spiegeln, verringert sich oft schon der Öko-Vorteil der meisten digitalen Medien.“
Entgegen der allgemeinen Annahme verursacht das Bestellen über einen Online-Katalog einen drei Mal höheren Verbrauch an Primärenergie als das Bestellen über einen gedruckten Katalog, ist in der Studie zu lesen. Für diese Berechnung werden 4,5 Bestellungen pro Halbjahr angenommen. Der CO2-Fußabdruck fällt demnach für die gedruckte und elektronische Version nahezu gleich aus.
Anmerkung der Redaktion:
Wenn mehr online bestellt wird dann ist die CO² Belastung entsprechend höher als beim gedruckten Katalog.
Und je mehr Ware zurückgeschickt wird desto stärker ist die Umweltbelastung.
Im Wesentlichen berücksichtigt die Untersuchung beim Produktionsprozess für Druckprodukte die Papierherstellung, den eigentlichen Druckprozess, den Transport sowie die Lebensdauer und Nutzung. Für die Analyse digitaler Alternativen ist dagegen die Datenlage noch relativ schwach. Abgesehen davon, dass ein Digitalprodukt ausgedruckt wird, geht es etwa um das genutzte Endgerät und dessen Stromeffizienz oder ob UMTS mit einer höheren Umweltbelastung als via Festnetz genutzt wird. Hinzu kommen u. a. Aspekte, wie viele Menschen wie lange ein analoges oder digitales Produkt nutzen.