Bitkom-Studie: Kundenservice beim Online-Shopping: Mensch schlägt Chatbot
Überall wird mit Künstlicher Intelligenz experimentiert, um Geschäftsfelder effizienter zu gestalten. Oft aber ist der Mensch gefragt.

Trotz Bezahlung keine Bestellbestätigung, Komplikationen bei der Zustellung oder ein defektes Produkt: Wer beim Online-Shopping auf ein Problem trifft, wünscht sich in den meisten Fällen einen menschlichen Ansprechpartner. 62 Prozent der Online-Shopper möchten sich in so einem Fall am liebsten an eine schnell erreichbare, menschliche Kontaktperson wenden. Chatbots sind im Kundenservice dagegen derzeit noch weniger gefragt: Diese Art automatisierter Hilfe wird von 36 Prozent der Online-Shopper gewünscht. Das sind Ergebnisse einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Etwa die Hälfte von ihnen wünscht sich einen E-Mail-Service, an den sie Nachfragen zu Problemen richten können. Und auch der telefonische Rückruf findet noch Anklang: 4 von 10 würden gerne einen solchen direkt über die Webseite anfordern können. Einen Support per Video-Chat würden nur wenige Online-Shopper nutzen. Eine Unterstützung durch die Community oder ein Forum würde nur jede Zehnte gerne wahrnehmen.
Die Nachfrage nach den unterschiedlichen Kundenservice-Angeboten spiegelt auch die Zufriedenheit der Nutzer mit den jeweiligen Kontaktmöglichkeiten wider: Knapp 9 von 10 derjenigen, die Kontakt mit einem menschlichen Ansprechpartner hatten, sind mit diesem Service zufrieden. „Neue KI-Modelle im Kundenservice werden zunehmend die Stimmung der Kunden erkennen und entsprechend reagieren“, sagt Nastassja Hofmann, Retail-Expertin beim Bitkom, voraus. „Mit einer intelligenten Kombination aus Chatbots und menschlicher Betreuung können Shopbetreiber künftig präzise auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft eingehen“.