III. Schubladenhandys: Smartphone-Material für über zehn Jahre
Daheim in Schubladen und Kellern sammeln sich ausgediente Handys. Genau genommen ist das auch ein Schatz an Rohstoffen.
Die Materialien in alten und ausrangierten Smartphones, die Zuhause ungenutzt rumliegen, würden ausreichen, um damit den Rohstoffbedarf aller neuen Smartphones der kommenden zehn Jahre zu decken. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausgefunden. Denn mit den alten Elektrogeräten, wie defekte Fernseher, klapprige Laptops und Schubladenhandys, schlummern auch beachtliche Mengen an seltenen Rohstoffen wie Gold, Palladium oder Platin in der eigenen Wohnung. In deutschen Haushalten lagen im letzten Jahr schätzungsweise circa 210 Millionen Schubladenhandys herum.
Werden Rohstoffe und Materialien aus Altgeräten oder das Gerät selbst aufbereitet und wiederverwendet, spricht man von Kreislaufwirtschaft. Dass die Kreislaufwirtschaft in Zukunft immer wichtiger wird, zeigen drei globale Trends: Erstens wächst der Bedarf nach Rohstoffen mit der Weltbevölkerung. Insbesondere der steigende Konsum von Elektrogeräten ist ein Problem. Zweitens werden Rohstoffe knapper und teurer werden. Ein drittes Problem: Mit dem höheren Konsum steigen auch die Abfallmengen. Urban Mining, also die Gewinnung und Nutzung der Rohstoffe aus Altgeräten, schützt daher langfristig nicht nur die Umwelt. Es macht die deutsche Wirtschaft und die Verbraucher auch unabhängiger von Exportländern wie China.