Der Geruchssinn gehört wohl zu den menschlichen Sinnen, der wohl am meisten unterschätzt wird. Das hohe Lob der Riechwahrnehmung wurde wohl am faszinierendsten in Süßkinds Roman „Das Parfüm“ veranschaulicht. Heutzutage kann die olfaktorische Wahrnehmung auch über Drucksachen angesprochen werden.

Düfte erinnern an Jahreszeiten, wecken Erinnerungen an bestimmte Erfahrungen oder verbinden sich mit bestimmten Produkten. Um bei Kunden eine eigne Duftmarke zu setzen, entscheidet sich beispielsweise ein Baumarkt für einen Frühjahrs-Werbeprospekt, der nach Flieder duftet. Andere wollen mit einer Postkarte auf eine Kinderveranstaltung aufmerksam machen, die nach Cola riecht. Ein Lebküchner kann seine Imagebroschüre mit einem unwiderstehlichen Duft nach Nüssen und Zimt versehen, die unweigerlich an Weihnachten denken lässt.

Kein Sinnesorgan wirkt auf unser Gehirn so anregend wie der Geruchsinn. Dies hat sich die Druckindustrie schon zu Nutze gemacht und setzt bewusst auf diese Sinneseindrücke. Die Vorgehensweise ist relativ einfach. In chemischen Verfahren lassen sich unzählige Aromen, die uns aus dem täglichen Leben bekannt sind, nachahmen. Vom einfachen Zitronenduft oder dem schon erwähnten Flieder über Babylotion und Gummibärchen bis hin zu sehr außergewöhnlichen Duftstoffen wie „Tankstelle“ oder „Pferdestall“ – es gibt fast kein Aroma, das sich nicht simulieren lässt.

Die Aromen werden in Mikrokapseln eingeschlossen und dann einem Drucklack als Träger beigemischt. Dieser Drucklack wird dann wie ein herkömmlicher Öldrucklack im Offsetverfahren auf den Bedruckstoff aufgebracht. Der Empfänger kann dann durch Reiben an der lackierten Stelle die Mikrokapseln aufbrechen und das Aroma freisetzen. So wird die Wirkung beispielsweise einer Imagebroschüre, die rund um das Thema Schokolade aufgebaut ist, noch zusätzlich verstärkt. fsroboter werden Kunden durch den Laden führen.