Nichts ist unmöglich: Ein gedrucktes steinernes Herz, das beim Berühren genau dem visuellen Eindruck entspricht? Einen gedruckten ungeschliffenen Glasstein nicht nur sehen, sondern auch fühlen? Eine Straße, deren Asphalt man beim Anfassen spürt? Den optischen Eindruck mit dem Haptischen zu verknüpfen, das ist das Sahnehäubchen der Druckveredelung.

Möglichkeiten, ein Druckprodukt durch partielle Lackierung zu etwas Besonderem aufzuwerten, haben wir in unserer „Osterchrist Lounge“ schon vorgestellt. Diesmal geht es um das Potenzial des Strukturlacks, einer speziellen Form der UV-Lackierung.

Wie beim Spot- oder Relieflack erfolgt der Auftrag im Siebdruck. Dem Strukturlack sind, je nach Intensität, Partikel beigemengt, die den entsprechenden rauen Oberflächeneindruck vermitteln. Von sehr fein bis grob strukturiert ist er in unterschiedlichen Qualitäten erhältlich. Zu beachten ist bei der Datenerstellung, dass das zu lackierende Motiv als Sonderfarbe angelegt wird. Je nach Stärke der Struktur ist es erforderlich, diese Fläche aufzurastern.

Bei einem Strukturlack mit besonders hoher Intensität sollte das Druckbild durch einen Dispersionslack geschützt werden, um eventuelle Kratzer zu vermeiden. Dies ist bereits beim Layout zu beachten. Zu berücksichtigen ist außerdem eine Lieferzeit des Lackes von etwa zehn Arbeitstagen. Aufgrund der geringeren Haltbarkeit im Gegensatz zu herkömmlichen Lacken muss der Strukturlack, je nach Auflagenhöhe, meist auftragsbezogen gefertigt werden.